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Vertical Gardening: der Trend zur Stadtbegrünung

Von Redaktion 27. August 2023
Credit: Unsplash
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Ein groß angelegter Garten mit zahlreichen Blumen- und Pflanzenkulturen, war oft ein Traum den sich nur Menschen mit einem großen Balkon oder Garten verwirklichen konnten. Großstadtbewohner hatten hierbei meist das Nachsehen und mussten auf die städtischen Parks ausweichen, um sich am satten Grün zu erfreuen.  Doch in den letzten Jahren erhielt ein neuer Trend Einzug in die Großstädte: Vertical Gardening. séduction erklärt, warum die städtischen Häuserfassaden immer grüner werden und warum auch Sie Vertical Gardening ausprobieren sollten.

Französische Gartenkunst

Bekannt wurden die ersten vertikalen Gärten durch den französischen Botaniker Patrick Blanc. Dieser kam bereits im Alter von zwölf Jahren durch einen Besuch im Aquarium zu der Erkenntnis, dass viele Pflanzen keine Erde benötigen, sondern ausschließlich Wasser und Licht. Aus dieser Beobachtung heraus entwickelte der Pariser schnell eine Leidenschaft, um das Wachstum von Planzen an vertikalen Untergründen zu erforschen. Im Jahr 1988 erlangte er bei der französischen Gartenschau in Chaumont sur Loire, durch Vertical Gardening weltweite Bekanntheit. Durch Patrick Blanc folgten wenig später weitere Begrünungen in Paris, wie die des Centre Commercial Quatre Temps oder das Musée du quai Branly.

Vertikale Bepflanzung für das Mikroklima

Wie der Name bereits erahnen lässt, handelt es sich bei Vertical Gardening um sogenannte Wandgärten. Hierbei werden ganze Gebäudefassaden vertikal bepflanzt und lassen somit ein eindrucksvolles grünes Stadtbild entstehen. Besonders schön lässt sich das Vertical Gardening in der italienischen Stadt Mailand beobachten. Der „Bosco Vertical“ ist eine wahre Attraktion in der Großstadt und besteht aus zwei begrünten Hochhäusern. Der vertikale Wald soll die Biodiversität in Mailand stärken und hat dabei gleichzeitig einen positiven Einfluss auf das Mikroklima in den Wohneinheiten. Durch das Projekt werden ebenfalls wichtige Lebensräume für Vögel und Insekten geschaffen. Mittlerweile findet sich Vertical Gardening in vielen Großstädten auf der ganzen Welt wider und gilt als sinnvolle Nutzung für immer knapper werdende Lebensräume. Außerdem sorgen die Gärten als Ruheoase im urbanen Dschungel für eine Entschleunigung des Alltags.

So werden Ihre Wände grün 

Aufgrund seines geringen Platzbedarfs, funktioniert Vertical Gardening auch auf dem heimischen Balkon. Wichtig ist bei der Bepflanzung ist vor allem die Aufhängung, die eine gleichzeitig Stabilität und gute Bewässerung gewährleisten muss. Hierfür eignen sich vor allem spezielle Textiltaschen, Pflanzenkästen oder Fertigmodule. Für DIY-Begeisterte lässt sich auch mit einer Euro Palette ein perfekter Untergrund herstellen. Bei der Bepflanzung spielt vor allem die Wahl der Pflanzen eine entscheidende Rolle. Die besten Arten für vertikales Gärtnern sind unter anderem: Farne, Efeu, Begonien, Sukkulenten oder Bromelien. Pflanzen mit einem ähnlichen Lichtbedürfnis sollten dicht nebeneinander gepflanzt werden. Hierbei die Regel: Je mehr Licht die Pflanze benötigt, desto weiter oben sollte Sie stehen und umgekehrt. Für die Bewässerung des vertikalen Beetes, eignet sich besonders ein Bewässerungssystem, damit alle Pflanzen gleichmäßig versorgt werden können.